Ein aufregendes Wochenende endet für unsere U11 auf dem Treppchen


Diana Müller / Dietrich Franke - 07.06.2023

Wir haben lange darauf gewartet und nun war es endlich soweit. Die Deutsche Meisterschaft der U11 in Hamm-Herringen stand vor der Tür.

 

Am Freitag machte sich die U11 zusammen mit den Trainern, Betreuern und Eltern auf die Reise. Nach einem gemeinsamen Abendessen auf dem Weg, erreichten wir deutlich aufgeregt aber auch mit viel Vorfreude unsere Unterkunft.

 

Im ersten Spiel am Samstag stand uns der RSC Cronenberg gegenüber. Beide Teams wussten nicht, wie der Gegner ins Spiel gehen wird, so startete die Partie auf beiden Seiten mit sehr viel Aufregung und den damit verbunden Ungenauigkeiten. Wir konnten diese Aufregung, auch auf Grund gut ausgeführter Angriffe mit Torerfolgen, aber schnell ablegen und der Siegeswille packte das gesamte Team. Zur Pause stand es so auch schon völlig verdient durch die Treffer von Finja und Arthur schon 10:0. Die zweite Halbzeit wurde, mit Ausblick auf das lange Wochenende genutzt, die ersten Kräfte zu schonen und allen Kindern Spielpraxis zu geben. Damit kamen auch Mia und Nele, die zwei jüngsten Feldspieler im Kader, gleich im ersten Spiel auf ihre ersten Einsatzminuten bei einer DM. So waren die drei Gegentreffer in der zweiten Halbzeit nur ein kurzer Stimmungsdämpfer und nach Abpfiff war die Freude über das 10:3 bei allen deutlich sichtbar.

 

Im zweiten Spiel traf die Mannschaft auf den TuS Düsseldorf Nord. Gleich nach wenigen Sekunden, quasi mit dem ersten Angriff, erzielte der TuS das 0:1. Doch unsere Kinder ließen die Köpfe nicht hängen, schüttelten sich kurz, waren wieder hellwach und fanden schnell wieder ins Spiel zurück. Mit schönen Angriffen konnte man den Ball 5x im Düsseldorfer Tor unterbringen. Da die Abwehr jeden weiteren Angriff der Düsseldorfer standhielt, stand es, nach einem 2:1 zur Halbzeit, mit Schlusspfiff 5:1 für den RSC Gera und Lucas Puth konnte sein erstes Tor bei einer Deutschen Meisterschaft erzielen.

 

Das 3. und letzte Spiel des Tages für unsere Mannschaft war gegen den Gastgeber, den SK Germania Herringen. Leider stand dieses Spiel unter keinem guten Stern für unsere Kinder. Herringen war uns nicht nur körperlich überlegen, sie legten auch gleich ein sehr hohes Tempo vor. Hinzu kam die Treffsicherheit der Gegner, welche es unseren Kindern auch nicht leichter machte. Nach wenigen Minuten stand es schon 3:0 für den SKG. Allerdings boten unsere Kinder einen großen Kampf und man konnte dieses Ergebnis bis zur Halbzeit halten. Auch nach dem 4:0 direkt nach Wiederanpfiff war der Kampfeswillen nicht gebrochen und so konnte Finja den Anschlusstreffer erzielen. Etwas unaufmerksam durch die Freude über den Treffer, vergaß man kurzfristig das Verteidigen und mit dem ersten Angriff der Herringer war der alte Abstand wiederhergestellt. Stehend K.O. stemmte man sich weiter gegen die drohende Niederlage, aber es nützte nichts, am Ende verlor unsere Mannschaft 1:7.

 

Trotzdem wurde der Tag als voller Erfolg gewertet. So durften sich die Kids zur Belohnung für Ihre Leistung und als Motivation für die Aufgaben des kommenden Tages auch ihr Lieblingsessen beim Lieferservice aussuchen. Zurück in der Jugendherberge klang der Abend bei gemeinsamen Spielen und Abendessen aus.

 

Am ersten Spiel am Sonntag traf die U11, als Sieger der Ostdeutschen Meisterschaft, auf den NRW-Landesmeister in der Altersklasse U11, die IGR Remscheid. Der Ausgang des Spiels sollte letztendlich auch über die Platzierung in der Abschlusstabelle und damit den Gegner im Halbfinale entscheiden. So standen die Kinder hochmotiviert auf dem Spielfeld. Die IGR, welche später auch den Pokal des Deutschen Meisters in den Händen halten sollte, spielte aber von der ersten Minute an einen sehr schnellen und präzisen Ball. Wir konzentrierten uns aufs Verteidigen. So sollte es trotz vieler Möglichkeiten bis zur 5. Minute dauern, bis der Ball das erste Mal im Geraer Tor lag. Leider sollte es auch nicht das letzte Mal sein. Remscheid wusste nun genau wie man uns ausspielen musste und nutzte dies noch weitere sechsmal aus. Der Ehrentreffer in der letzten Minute durch Finja war reine Kosmetik und so hieß es am Ende 7:1 für die IGR Remscheid.

 

Damit war klar, im Halbfinale stand wieder der SK Germania Herringen unseren Kindern gegenüber. Körperlich wieder direkt überlegen, versuchte Herringen wie am Vortag schnell für eine Entscheidung zu sorgen. Aber es sollte anders kommen. Nach eine Druckphase, in der wir uns bei unserem Torwart Jakob bedanken müssen, der mit seinen bis dahin 16 abgewehrten Bällen dafür gesorgt hatte, dass wir nicht hinten lagen, setzte sich Arthur schön gegen gleich drei Gegenspieler durch und brachte Gera 1:0 in Führung. Bei uns waren nun alle Fesseln gelöst und Herringen war sehr nervös. Doch leider kam es, wie es kommen musste. Die körperliche Überlegenheit setzte sich im weiteren Spielverlauf immer deutlicher durch und so musste Jakob nach einem Schuss von der Strafraumkante das erste Mal hinter sich greifen. Als sich, nach einer für uns fantastischen 1. Halbzeit, alle schon mit einem Unentschieden sahen, fiel wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff das 2:1 für Herringen. Der ein oder andere Spieler aus Gera hatte sich wohl schon im Finale gesehen. In der 2. Halbzeit mobilisierte Herringen allerdings all seine Kräfte. Hinzu kam auch ein wenig Pech für den RSC. Erst kassierten wir eine blaue Karte, dann gab es nach einer sehr unglücklichen Schiedsrichterentscheidung wegen angeblichen Fußspiel auch noch einem Penalty für Herringen. Dieser wurde zwar inkl. des Nachschusses von Jakob gehalten, da sich aber einige Spieler zu früh bewegt hatten, wurde dieser wiederholt – der Nachschuss war beim ersten Versuch drin. Zu guter Letzt lies die Konzentration auf Grund der Erschöpfung nach und es taten sich immer mehr Lücken in der Geraer Abwehr auf. Zu allem Überfluss verletzte sich dann auch noch unser Torwart und konnte nicht weiter machen. So kam die erst 7-jährige Ida zu ihrem Debüt im Tor bei einer Deutschen Meisterschaft. Nach einem harten Kampf musste die Mannschaft sich 8:1 geschlagen geben.

 

Unser erster Gegner sollte auch unser letzter Gegner sein, und so hieß das Spiel um Platz 3 RSC Gera – RSC Cronenberg. Die Kinder wähnten sich vor dem Spiel, auf Grund des Ergebnisses vom Vortag, schon als sicherer Bronzemedaillengewinner. Aber es sollte ganz anders kommen. Bereits nach wenigen Minuten rieben sich auch die mitgereisten und am gesamten Wochenende lautstark unterstützenden Fans die Augen – es stand 2:0 für Cronenberg. Doch mit einem Doppelschlag in der 7. Und 8. Minute durch Finja und Arthur war das Spiel schnell wieder pari. Auch in diesem Spiel sollte kurz vor der Halbzeit noch ein Tor fallen, dieses Mal aber für uns – 3:2. Als nach der Halbzeit mit einem Fernschuss auf 4:2 gestellt wurde, waren wir uns sicher, das muss jetzt reichen. Reichte aber nicht. Direkt nach dem 4:2 konnte Cronenberg das Anschlusstor und nur 2 Minuten später den Ausgleich erzielen. Spätestens jetzt war es ein spannendes und nervenaufreibendes Spiel für beide Mannschaften, die Trainer und die Fans. Die Mannschaften haben sich nichts geschenkt und kämpften beide hart um die Medaille. Die letzte Minute war schon angebrochen und man war gedanklich schon in der Verlängerung, als es plötzlich unübersichtlich vor dem Cronenberger Tor wurde. Immer wieder wurde im Getümmel nach dem Ball gestochert und plötzlich ein Pfiff des Schiedsrichters. 48 Sekunden vor dem Ende, doch worauf würde er entscheiden? Finja schaltete am schnellsten und sprang mit offenen Armen auf Amina, welche den Ball über die Linie gedrückt hat. Ein besserer Zeitpunkt für Ihr erstes DM-Tor hätte sich die junge Geraerin nicht aussuchen können.  Die letzten Sekunden lies man den RSC Cronenberg nicht nochmal vors Tor kommen und errang somit die Bronzemedaille mit einem 5:4 im kleinen Finale.

 

Es war ein gelungenes, erfolgreiches Turnier für die Mannschaft in dem die Kinder an ihre Grenzen gegangen und teilweise über sich hinausgewachsen sind. Jeder hat sein Bestes gegeben und kann Stolz auf seine Leistung sein. Die Trainer und Betreuer sind es auf jeden Fall – nicht zu Unrecht, ist es doch nach Silber im Vorjahr das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass eine Geraer Mannschaft wieder mit der Medaille nach Hause kommt.  

 

Für Gera waren dabei: Ida Müller (TW), Jakob Franke (TW), Amina Barwinski, Arthur Freund, Finja Müller, Lucas Puth, Mia Nagler, Nele Nagler

Trainerteam: Sabrina Adam, Diana Müller, Sebastian Poser, Mike Puth