In Berlin gabs nichts zu holen


Text: Enrico Rhein, Foto Stefan Wandelt - 23.10.2023

Der zweite Spieltag in der 2. Bundesliga Herren war von Anfang an ein äußerst intensives Spiel. Direkt nach dem Anstoß gehörte die erste Chance den angereisten Gästen aus Gera. Aber auch Berlin setzte von Beginn an Druck und zeigte Aggressivität. Das Spiel lebte von schnellen Kontern und es ging in den ersten Minuten hin und her - Chancen auf beiden Seiten wechselten sich ab. Mit zunehmender Spieldauer gelang es Berlin höhere Ballbesitzanteil zu erlangen und das Spiel in die Geraer Hälfte, meist hinter das Geraer Tor zu verlagern. Trotzdem blieben die schnellen Konter von Gera brandgefährlich. 

 

Ein Berliner Spieler eröffnete dann den Torreigen mit einem Bauernfänger. Die Blue Lions hatten immer wieder Schwierigkeiten, die Gefahr von hinter dem Tor in den Griff zu bekommen. 

 

Die Blue Lions schafften es immer wieder, sich vor das Tor der Berliner zu spielen, jedoch wollten die Bälle einfach nicht ins Selbiges. Schwache Abschlüsse von Filip und Enrico, ein Schuss von Jessica (die ihr erstes Bundesligaspiel bei den Herren bestritt) neben das Tor nach einem goldenen Pass von Filip, die Latte, der Pfosten und zweimal der Helm vom Torwart nach Schüssen von Gustav, sowie mehrere Schüsse von Tim neben das Tor sorgten dafür, dass es zur Halbzeit beim Spielstand von Null für die Löwen blieb.

 

Auf der anderen Seite konnte ein Schuss von einem Berliner Spieler von Filip nur abgefälscht werden, und der Ball schlug in der rechten oberen Ecke des Tores der Blue Lions ein. Ein Deckungsfehler von Enrico besiegelte das dritte Tor, und ein weiterer Schuss führte schließlich zum 4:0-Pausenstand.

 

Nach der Halbzeit fand die Blue Lions endlich ein Mittel gegen die Aktionen der Gegner von hinter dem eigenen Tor. Anstelle von Frances, die in der ersten Halbzeit im Tor saß, übernahm nun der erst 14-jährige Sammy das Tor und feierte sein Bundesliga-Debüt. Ein weiterer Debütant war Max, der zu einem Kurzeinsatz kam. Die Abwehr stand nun sicherer. Die beiden Gegentreffer fielen im Überzahl-Konter und durch einen Fernschuss.

 

Den ersten Ehrentreffer erzielte Enrico nach einer unübersichtlichen Aktion vor dem gegnerischen Tor. Die Blue Lions waren nun mehr als ebenbürtig und hatten zahlreiche Chancen, den Ball ins Netz zu befördern. Nur der Ball wollte nicht über die Linie. Den zweiten Treffer erzielte erneut Enrico bei einem Konter mit Gustav, der perfekt auflegte. Enrico schoss den Ball unter den Schienen des Torhüters ins Netz.

 

Es war ein Spiel auf Augenhöhe, jedoch war die Chancenverwertung mangelhaft. Andernfalls hätte es ein spannenderes Spiel werden können. Die zahlreichen Zuschauer erlebten dennoch ein sehr sehenswertes Spiel, was auch von Seiten der Berliner nach dem Spiel bestätigt wurde. Die sehr junge Mannschaft sammelt weiterhin Erfahrungen und hofft auf die ersten Punkte in der Liga.

 

Auch Mirco, der Trainer der Blue Lions, war nach dem Spiel mit der Leistung seiner Schützlinge sehr zufrieden. Er betonte, dass trotz des noch sehr jungen Alters des Teams die Blue Lions mit den Berlinern, die sich im besten Rollhockeyalter befinden, mithalten konnten. Das einzige Manko war die fehlende Chancenverwertung in Drucksituationen. Besonders hervorgehoben wurde jedoch der Kampfgeist und der Teamzusammenhalt, bei dem jeder für den anderen einstand. Das Team geht daher sehr zuversichtlich in das nächste Spiel, welches am 4. November bei der SG Sächsische Löwen stattfindet.

 

Zum Einsatz kamen: Frances (Torfrau), Sammy (Tormann), Gustav (Kapitän), Filip, Tim, Jakob, Levin, Max, Jessica, Enrico (2Tore)