Länderpokal Tag 1 - Ankommen und Zusammenfinden


Dietrich Franke - 18.12.2023

Es war eine turbulente Woche in Gera. Nach einer krankheitsbedingten Absage für den Länderpokalkader schrumpfte das Team auf nur noch einen Torwart und fünf Feldspieler. Sammy, Amelie, Freya, Emilo, Maximilian, Yannick - es wäre sehr ambitioniert gewesen, mit 6 Kindern der unteren Altersgrenze am Länderpokal der A-Jugend in Cronenberg teilzunehmen. Eine Lösung wurde jedoch schnell gefunden. Am Dienstag wurde in Darmstadt angerufen, und nach einem Tag Bedenkzeit kam die Zusage - Feldspieler Yannik und Torhüter Samuel treten mit uns zusammen an - die Spielgemeinschaft Hessen/Thüringen war beschlossen.

 

Aufgrund der Kurzfristigkeit konnte natürlich kein gemeinsames Training stattfinden. Aber auch dafür gab es einen Plan. Ein Teil der Mannschaft fuhr am Freitag nicht direkt nach Cronenberg, sondern nahm den Umweg über Frankfurt. Dort wurden die zwei Darmstädter aufgesammelt und Trainer Enrico nutzte die 2,5 Stunden Anreise, um Taktik zu büffeln.

 

Am Samstag kam es gleich im ersten Spiel zur Härteprobe. Die Gegner aus NRW schauten etwas verwundert, als Samu anstatt wie gewohnt im Tor zu sitzen, als Feldspieler auflief, aber verunsichern ließen sie sich dadurch leider nicht. Von Beginn an nahmen sie das Heft des Handels in die Hand und schlossen bereits nach 30 Sekunden das erste Mal gefährlich ab. Nach drei Minuten war es soweit, 1:0 für NRW. Und sie nutzten ihre Überlegenheit weiter aus, es folgten das 2:0 und 3:0 binnen weniger Minuten. Das 3:1 durch Yannik sollte nicht mehr als ein Ehrentreffer bleiben. Bis zur Pause erhöhten die deutlich überlegenen NRW‘ler auf 5:1. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich nichts am Spielverlauf. NRW dominierte das Spiel, und am Ende gab es ein deutliches 9:1. Da es für beide Mannschaften das erste Spiel war, war es noch zu früh, um ein Fazit zu ziehen. Trotzdem ging es mit einer gewissen Anspannung ins Spiel gegen Sachsen. Für die Geraer Spieler sind es zwar alles alte Bekannte aus der Ostdeutschen Meisterschaft, doch wie das Zusammenspiel der Böhlitzer und Chemnitzer am Ende funktioniert, war nicht abzuschätzen.

 

Zum Glück ließ man Sachsen gar nicht erst ins Spiel kommen. Das frühe 1:0 für die Spielgemeinschaft erzielte Maximilian. Und um jede Hoffnung im Keim zu ersticken, legte Yannik gleich noch das 2:0 eine Minute später nach. Es zeigte sich ein konzentriertes Auftreten der Spielgemeinschaft, Sachsen kam wenn dann nur durch Konter vors Tor. Diese wurden aber entweder durch die Abwehr oder Sammy im Tor entschärft. Es war wieder Yannik, der schon für so etwas wie die Vorentscheidung sorgte - 3:0. Wie erging es aber eigentlich Samu auf dem Feld? Sagen wir es kurz, man würde nicht denken, dass er sonst im Tor steht. In der Abwehr hatte er immer den Schläger dazwischen und auch im Angriff lief es. Hatte er beim 4:0 noch seinen Gegenspieler und den Torhüter gekonnt ausgespielt, war er beim 5:1 eiskalt vom Penalty-Punkt. Für den Endstand zum 6:1 sorgte einmal mehr Yannik.

 

Im Turnier angekommen wusste man bereits vor dem letzten Spiel des Tages, dass ein Sieg gegen Südbaden für den Einzug ins Halbfinale reichen würde. Mit breiter Brust ging man ins Spiel. Man drückte Südbaden durchweg in die eigene Hälfte, ließ ihnen kaum einen Moment der Ruhe, nur der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Trotz unzähliger Torschüsse stand es zur Halbzeit nur 0:0. Und auch in der zweiten Halbzeit wurde es nicht besser. Chance um Chance wurde vom glänzend aufgelegten gegnerischen Torwart vereitelt. Selbst den Direkten nach einer blauen Karte für Südbaden bekam man nicht im Tor unter. Und wie es sonst immer kommt, machst ihn vorn nicht rein, bekommst hinten ein blödes Ding, genau so lief es dieses Mal nicht. Es dauerte aber bis Mitte der zweiten Halbzeit, als sich Samu und Amelie mit einem wunderschönen Doppelpass durch die Abwehr der Südbadener spielten und Amelie den Ball am Ende im Tor unterbringen konnte. War die Hoffnung, nun ist der Knoten geplatzt, blieb es trotz weiterhin hochkarätiger Chancen doch bis kurz vor Schluss beim 1:0. Erst als Yannick ("Nicki") einen Schuss von Yannik abfälschen konnte, war die Erlösung da. Von den Chancen her hätte es auch so deutlich wie im ersten Spiel ausgehen können, aber Sieg ist Sieg, die Höhe war für den Halbfinaleinzug nicht wichtig.

 

Geschafft vom Tag ging es abends noch zum gemeinsamen Nudeln und Pizza essen - Kräfte sammeln für den nächsten Tag. Drei spannende Spiele sollten auf uns warten…