C-JUGEND DM - Die Meisterschaft versilbert


D. Franke - 16.06.2025

Finale der Deutschen Meisterschaft – Ein Herzschlagspiel mit großem Kampfgeist und stolzem Vizemeister-Titel für Gera 

Nach einem dominanten Turnierverlauf und dem souveränen 13:1 im Halbfinale gegen den TuS Düsseldorf-Nord war Gera bereit für das ganz große Finale. Gegner war niemand Geringeres als die IGR Remscheid, die sich mit einem 2:0-Sieg gegen den Rollhockeyclub Hülser SV ins Endspiel gekämpft hatte. Ein Team, das in den letzten drei Jahren mit dieser Generation nur ein einziges Spiel verloren hatte – und das Turnier bis dato ohne Gegentor bestritt. Der Favorit war klar.

Bereits eine Stunde vor dem Anpfiff war die Anspannung greifbar. Geraer Spieler und Trainer tigerten nervös ums Spielfeld, versuchten sich zu fokussieren, während draußen die Halle mit jedem weiteren Zuschauer lauter und dichter wurde.

 

Die erste Halbzeit - von Nervosität geprägt

Dann war es so weit: Die Nationalhymne, Vorstellung beider Teams, Applaus, Gesänge – Gänsehautstimmung. Das Finale der Deutschen Meisterschaft konnte beginnen!

Doch Gera tat sich zunächst schwer. Die Nervosität war spürbar, es schlichen sich ungewohnte Fehler ein. Bereits nach drei Minuten zeigte die Teamfoul-Anzeige 6 Fouls – das war der Nervosität geschuldet. Dann der erste Rückschlag: Ballverlust im Aufbau, schneller Gegenstoß – 1:0 für Remscheid. Gera bekam wenig später die Chance zum Ausgleich per direktem Freistoß, aber Finja scheiterte an der U15-Nationaltorhüterin. Remscheid zeigte sich abgeklärt und legte mit einer schönen Direktabnahme zum 2:0 nach. Gera wackelte – doch nicht lange. Auszeit Gera. Klare Worte, neues Selbstvertrauen – und auf einmal kippte das Spiel. Gera war mutiger, erspielte sich Chancen, zeigte Herz. Aber es blieb gefährlich: Remscheid konterte immer wieder gefährlich, doch Jakob im Tor erwischte einen absoluten Sahnetag. Kurz vor der Pause wurde der Druck der Geraer belohnt. Man schnürte die IGR in der eigenen Hälfte ein, eroberte den Ball – und Finja blieb vor dem Tor eiskalt – 2:1! Die Halle tobte.

 

Die zweite Halbzeit - lange stark dagegengehalten 

In der Kabine wurde es emotional. Alle schworen sich ein: Noch zwölf Minuten. Noch ein letztes Mal alles geben.

Die zweite Hälfte begann auf Augenhöhe. Beide Teams hatten Chancen, Remscheid die klareren – aber Gera war nun entschlossener. Und dann kam der Moment: Finja erzielte das 2:2! Die Halle explodierte förmlich, von den Rängen peitschte der Jubel das Team nach vorne. Gera drückte, spielte befreit auf, doch auch Remscheid hatte seine Momente. Und hinten blieb Jakob der Turm in der Brandung. Als das 10. Teamfoul anstand, wurde es brenzlig – aber auch den folgenden Direkten Freistoß parierte Jakob sicher! Die Minuten verstrichen, das Spiel war auf Messers Schneide. Doch in der 20. Minute dann das 3:2 für Remscheid – aus dem Gewühl, flach ins lange Eck. Ein Nadelstich für Gera. Kurz darauf eine umstrittene Szene: Remscheid mit einem Torschuss, Jakob hält, der Ball in der Luft – Pfiff! Alle hören auf zu spielen, dann fällt der Ball ins Tor – zweiter Pfiff, Treffer zählt. Verwirrung auf dem Feld, Unmut auf den Rängen – niemand wusste, was der erste Pfiff bedeutete, und dennoch wurde der Treffer gewertet. Jetzt merkte man dem Team die Erschöpfung und den Frust an. Und als ausgerechnet Finja, die überragende Spielerin des Turniers, zwei Minuten vor Schluss die Blaue Karte sah, war allen klar: Das wird verdammt schwer. Jakob hielt zwar auch den fälligen Penalty aber die IGR nutzte die anschließende Überzahl zum 5:2.  Remscheid ist verdient Deutscher Meister – abgeklärt, effektiv, stark. Aber: Gera ist Vizemeister – und was für einer! Der Kampf, der Wille, das Herz, das dieses Team in den Finaltag gelegt hat, war außergewöhnlich. Und während die Spielerinnen und Spieler von Remscheid jubelten, hallte durch die Halle:

„Vizemeister, Vizemeister – hey, hey!“

 

Was für ein Wochenende. Was für ein Team. Was für eine Leistung.

Wir blicken voller Stolz und mit ganz viel Dankbarkeit auf ein Turnier zurück, das wir niemals vergessen werden. Jedes einzelne Kind in unserem Kader hat Großartiges geleistet. Egal ob im Tor, in der Abwehr oder im Angriff – alle haben gekämpft, geackert, gefightet und über sich hinausgewachsen. Jeder bekam viel Spielzeit, jeder hatte seine Momente – und alle zusammen haben diesen Vizemeister-Titel möglich gemacht. Unsere Silberhelden haben nicht nur stark gespielt – sie haben Charakter gezeigt, Verantwortung übernommen und als echte Mannschaft überzeugt.

Melena Reinhold und Jakob Franke – unsere Torhüterinnen und Torhüter waren jederzeit bereit und haben mit starken Paraden den Kasten sauber gehalten. Besonders Jakob hat im Finale mit unfassbaren Paraden geglänzt und war ein echter Rückhalt und hat das Spiel lange offen gehalten. Mia Nagler, unsere dritte Torhüterin welche leider verletzungsbedingt nicht zum Einsatz kam, stand den Beiden immer zur Seite, hat motiviert, unterstütz und jederzeit gute Laune verbreitet.

Finja Müller (C) – nicht nur Kapitänin, sondern auch Toptorjägerin, Antreiberin, Motivatorin. Eine überragende Turnierleistung mit Herz und Hingabe.

Arthur Freund, Keno Kluge, Amina Barwinski, Lucas Puth, Oskar Caba, Nele Nagler und Emma Mädchen – jeder einzelne hat seinen Teil beigetragen, sei es durch Tore, Vorlagen, Zweikampfstärke oder unermüdlichen Einsatz. Ihr alle seid über eure Grenzen gegangen. Wir Trainer sind unendlich stolz auf euch.

Nur als Team konnte dieses Wochenende so erfolgreich werden. Und nicht erst seit Freitag – sondern über Monate hinweg habt ihr gearbeitet, euch gegenseitig unterstützt, zusammen gelacht, geweint und geschwitzt.

Aus einer Mannschaft sind Freunde geworden.

Diese Verbindung, dieser Zusammenhalt – das ist mehr als Sport, das ist etwas fürs Leben. Natürlich schwingt auch Wehmut mit: Einige Spieler verlassen nun die C-Jugend und steigen in die nächste Altersklasse auf. Es fällt uns schwer, euch gehen zu lassen – aber wir wissen, dass ihr bereit seid für den nächsten Schritt. Bleibt so leidenschaftlich, ehrgeizig und teamorientiert wie ihr seid.

 

Ein riesengroßes Dankeschön geht an:

Unsere unglaublichen Fans, die bei jeder Aktion mitgefiebert und uns getragen haben.

Alle Helfer und Organisatoren, die Tag und Nacht im Einsatz waren, um dieses Turnier möglich zu machen – ihr seid die wahren Helden hinter den Kulissen!

Unsere Sponsoren, die uns finanziell, materiell und ideell zur Seite stehen: Sparkasse, Albert Line, GHC, W&T, Lukas Böhme, WBG, TB Effizienz und Marco Orzechowski von der Deutschen Bank – danke für euer Vertrauen in unser Team!

Unser fantastisches Medienteam, das jeden Moment eingefangen hat und unsere Moderatoren, die die halle zum Beben gebracht haben.

Und ganz besonders an Daniel, der mit seiner überragenden Übertragung auch diejenigen dabei sein ließ, die nicht live vor Ort sein konnten – Gänsehaut garantiert!

Und natürlich ein ganz herzliches Danke an alle sechs Gastmannschaften, die mit sportlicher Fairness, großem Einsatz und guter Laune dieses Wochenende zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Ihr habt diese Deutsche Meisterschaft zu einem echten Fest für den Rollhockeysport gemacht.

 

Zum Schluss bleibt nur eines zu sagen:

Ihr seid unsere Silberhelden.

Ihr habt euch diesen Titel mit Leidenschaft, Teamgeist und Spielfreude verdient. Und für uns seid ihr jetzt schon:

Ganz große Champions