Länderpokal Tag 2 – Bereit für die große Überraschung


Dietrich Franke - 19.12.2023

 

Tag zwei war gekommen – die Wecker klingelten schon weit vor 7 Uhr, denn das erste Spiel des Tages, zugleich das letzte Vorrundenspiel, begann schon um 9:00 Uhr. Der Gegner war die Deutsche Nationalmannschaft A-Jugend weiblich mit unserer Geraer Torhüterin Clara. Schon vor der Begegnung war klar, dass dieses Duell im Halbfinale gleich noch einmal stattfinden würde. Denn NRW belegte nach der Vorrunde mit vier Siegen am Samstag den ersten Platz, dahinter standen punktgleich Deutschland und die Spielgemeinschaft mit je zwei Siegen. Sachsen und Südbaden mussten im letzten Vorrundenspiel den 4. Platz unter sich ausmachen.

 

Beide Trainerteams wollten im ersten Spiel natürlich nicht alles preisgeben, was man sich für das Halbfinale überlegt hatte. Die Spielgemeinschaft startete mit Sammy im Tor, Samu war wieder Feldspieler. Es war von Beginn an eine flotte Begegnung. Es ging hin und her, ohne dass es zu den ganz großen Chancen kam. Doch die erste richtige nutzte Yannik dann gleich zur 1:0 Führung. Auch das nächste Tor ging auf Yanniks Kappe. Einen schönen Konter schloss er zum 2:0 ab. Das dritte Tor für die SG erzielte Freya. So ging es auch in die Halbzeit. In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel. Nur die Bälle wollten nicht mehr ins Tor. Sowohl die deutsche Torhüterin als auch Sammy bei uns im Tor hielten alles, was auf ihren Kasten kam. Einmal gelang es zumindest den Damen, Sammy per Distanzschuss zu überwinden. So endete das Spiel letztendlich mit 3:1 für die Spielgemeinschaft.

 

Im anschließenden Halbfinale sollte es jedoch ganz anders kommen. Samu wechselte den Feldspielerschläger gegen den Torwartschläger, Sammy wollte aufs Feld, und die Damen übernahmen von Start weg komplett die Kontrolle übers Spiel. Die Spielgemeinschaft stand jedoch komplett sicher und ließ nichts Gefährliches auf Samus Tor kommen. Nach gut 5 Minuten war dann die große Möglichkeit zur Führung gekommen. Eine Spielerin der Nationalmannschaft spielte den Ball im Strafraum mit dem Fuß – seit dieser Saison zwar erlaubt, aber eben nicht, wenn man dabei keinen Schläger in der Hand hat. Der fällige Penalty durch Max wurde jedoch von der Torhüterin pariert. Danach ging es so weiter wie in den ersten 5 Minuten, Deutschland im Ballbesitz, ohne die ganz große Gefahr auszustrahlen; die Spielgemeinschaft kam meist nur durch Konter gefährlich vor das Tor. Folgerichtig ging es mit 0:0 in die Halbzeit. In der zweiten Halbzeit sah es nicht anders aus. Die Spielgemeinschaft überließ der Natio den Ball und besann sich aufs Kontern. Gerade bei den schnellen Gegenstößen hatten die Mädels immer wieder Probleme und mussten sich mit einem Teamfoul helfen. Bereits Mitte der zweiten Halbzeit standen 8 für die Deutschen auf der Anzeigetafel. Zwei Weitere und es sollte einen Direkten für die Spielgemeinschaft geben. Mit zunehmender Spielzeit wurde das Spiel auch immer wilder und beide Mannschaften wollten jetzt die Entscheidung erzwingen. Aber sowohl Samu als auch die Deutsche Torhüterin hatten einen sehr guten Tag erwischt und hielten jeden Ball. 7 Minuten vor Schluss dann die Chance für uns – die letzte Spielerin legte Yannik beim Schussversuch. Leider konnte Yannik den fälligen Direkten auch nicht an Lena vorbei im Tor unterbringen. Deutschland sammelte in Folge noch das 9. Teamfoul. Die letzten 5 Minuten wurden noch einmal richtig heiß. Keine Mannschaft wollte in die Verlängerung und beide suchten Ihr Glück im Angriff. Es ging hin und her, Abschlüsse auf beiden Seiten – ohne Erfolg. Schlusspfiff 0:0 – Verlängerung. In der ersten Halbzeit beruhigte sich das Spiel wieder ein wenig. Nun war beiden anzumerken, dass jeder Fehler das Aus bedeuten würde. Nach den ersten drei Minuten stand es immer noch 0:0. Es ging also in die vierte und letzte Halbzeit des Spiels. Und diese begann mit einem Paukenschlag. Nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff schnappte sich Yannik den Ball, fuhr Richtung Strafraum auf zwei Spielerinnen zu, nahm den Ball hoch und wusste: „Entweder gibt es jetzt das 10. Teamfoul, oder ich bin allein vor der Torhüterin.“ Und so kam es auch; der Ball fiel vor der Torhüterin, und beim zweiten Nachstochern ging er über die Linie. Nun hieß es nur noch, das Ergebnis zu halten. 2 Minuten vor Schluss hatte man sogar noch die riesige Möglichkeit auf 2:0 – aber wie so oft scheiterte man an der Torhüterin. Aber auch Samu hielt seinen Kasten sauber. So endete das Spiel nach langen drei Minuten – FIIIIIINAAAAALEEEEE.

 

In diesem wartete der erste Gegner und klare Turnierfavorit – NRW. Und NRW begann wie im Vorrundenspiel mit sehr viel Druck. Doch die Spielgemeinschaft war nun eingespielt, hielt stark dagegen und unterband fast jeden Angriff. Was doch aufs Tor kam, hielt der überragende Samu. Ein Fernschuss markierte den ersten Treffer, leider nicht für uns. Samu war die Sicht genommen, und so schlug der Ball oberhalb der Fanghand im Tor ein. Doch dieses Mal kam die Antwort von Thüringen/Hessen prompt. Zwei Minuten nach der Führung wusste sich NRW nur mit einem Foul zu helfen – Blaue Karte, Yannik trat an und scheiterte an dem NRW-Schlussmann. Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, wurde mit richtig Wut im Bauch angegriffen. Das wurde nur eine Minute später belohnt – 1:1 nach wunderschönem Solo durch Yannik. Das Spiel blieb zwar ausgeglichen auf der Anzeigetafel, aber NRW blieb die spielbestimmende Mannschaft. Aber egal was sie versuchten, spätestens in Samu fanden sie ihren Meister. Eine Minute vor dem Ende dann die riesige Chance auf die Führung. Nach einer blauen Karte der nächste Direkte für die Spielgemeinschaft. Diesmal trat Amelie an – und scheiterte ebenso wie ihre Vorgänger. Damit ging es mit einem 1:1 in die Halbzeit. Nun begannen die letzten 15 Minuten des Turniers. Auch in diesen zeigten die Spieler der SG einen großen Kampf. Sie stellten sich mit allem, was sie hatten, den NRW`lern entgegen und kamen selbst immer wieder gefährlich vor das Tor. Doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Und so kam es am Ende nicht ganz unverdient, dass NRW aus einem Konter zwei Minuten vor dem Ende die Entscheidung herbeiführen konnte. Im Alleingang setzte sich ein Spieler gegen drei andere durch und schaffte es, den Ball an Samu vorbei ins kurze Eck zu drücken. Zwar gab die Spielgemeinschaft nicht auf und versuchte noch einmal alles, aber als 40 Sekunden vor Schluss eine Blaue Karte gegen Freya ausgesprochen wurde und der daraus resultierende Direkte versenkt wurde, war die Messe gelesen. 1:3 im Finale verloren, aber traurig sollte keiner sein.

Jeder Spieler hat alles gegeben und sich übers Turnier stark gesteigert. Nach dem ersten Spiel hätte keiner daran geglaubt, dass man es NRW so schwer machen würde.

 

Ein großes Dankeschön sei an dieser Stelle noch einmal an Samu und Yannik gerichtet für euren kurzfristigen Einsatz. Ohne euch, so ehrlich muss man sein, wäre auch das Ergebnis nicht möglich gewesen.

 

Herzlichen Glückwunsch auch noch an NRW zum Sieg, und vielen Dank an alle Cronenberger für die großartige Gastfreundschaft.

 

Wir wünschen allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2024.